Die.Jazz im Storckshof - Ein Ausblick
Seit 27 Jahren läuft im Baroper Storckshof die Konzertreihe „Die.Jazz“. Wer traditionellen Jazz, Swing, Blues und Boogie, oder die Erben eines Django Reinhardt liebt, wird in hier bestens bedient. Auch wenn die Macher der Reihe mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat, ist das Interesse ungebrochen. TONGEBIET sprach mit Storckshof-Gastronom Kajo Jacob und Nico Gastreich, dem musikalischen Leiter der Reihe, über das kommende Herbst-Winter-Programm.
Die Die.Jazz-Reihe im Storckshof zählt zu den traditionsreichsten Konzertveranstaltungen in Dortmund. Seit wie vielen Jahren läuft die Veranstaltung und seit wann sind Sie verantwortlich?
Kajo Jacob: Die. Jazz gibt es seit Oktober 1986 und seitdem bin ich auch für die Gastronomie zuständig und natürlich für die Bezahlungen der Bands. Nico Gastreich stellt seit dieser Zeit das Programm zusammen. Er spielte lange Zeit bei der Pilspicker Jazzband. Durch seine guten Kontakte war es uns für die gesamte Zeit möglich, sehr gute Musiker wie Paul Kuhn, Dan Barrett, Barbara Dennerlein, Charly Antolini und viele andere bekannte Künstler zu “ humanen “ Gagen auf die Bühne zu bekommen.
Haben sich im Laufe der Jahre die Schwerpunkte im Programm verändert?
Nico Gastreich: Dem Wunsch vieler Gäste entsprechend haben wir im Lauf der letzten Jahre häufiger Boogie-Woogie im Programm; ansonsten ist unser Hauptanliegen weiterhin, swingende und ‘hot’ spielende Bands zu verpflichten.
Welche Künstler stechen aus dem Herbst-Winter-Programm hervor?
Nico Gastreich: Es freut mich, erstmals Joe Wulf & His 4 Gentlemen Of Swing gewonnen zu haben. Joe Wulf spielt richtig heißem Jazz der 3o-er Jahre. Engelbert Wrobel’s Swingsociety - wohl eine der feinsten Swingbands in Europa - ist immer einen Abend wert. Die Maryland Jazz Band kommt mit einem Special Guest aus New Orleans: Gerald French ist eine Schlagzeug-Legende aus der Geburtsstadt des Jazz. The Hot Jazz Aces ist international besetzt. Robert Veen am Sopransax und Steve Yocum (ebenfalls aus New Orleans) haben im letzten Jahr bereits den Storckshof zum Swingen gebracht. Joscho Stephan ist mit seinem Quintett der Garant für exzellenten Sinti-Jazz.
Es ist sicherlich nicht einfach, neue Bands zu finden, die traditionellen Jazz, Swing und Dixieland spielen. Wie sieht es mit dem Nachwuchs bei Musikern und Publikum aus?
Nico Gastreich: Es gibt einige Bands aus der jüngeren Generation. Bei uns spielt am 10. Dezember 2013 Memphis P.C. Boogielicious. Das ist ein Trio mit Piano, Drums und Mundharmonika. Klasse. Wir hoffen, dass mit der Zeit auch hier mehr junge Jazzer den Weg zum traditionellen Jazz finden. Auf You Tube findet man bereits etliche junge Bands aus den USA oder England
Junge Indie-Musiker als Gäste
In den USA ist spielt eine Uralt-Institution wie die Preservation Hall Jazz Band auf großen Rockfestivals und mit jungen Indie-Musikern als Gästen. Die Dutch Swing Collage Band beim Pink Pop oder Rock am Ring, das wäre doch hier nicht möglich, oder?
Nico Gastreich: Ich glaube nicht, aber das sind größere Ereignisse, die wir uns ohnehin nicht leisten können.
Welche Formation hätten Sie gerne mal in der Veranstaltungsreihe?
Nico Gastreich: Da gibt es einige exzellente Bands. Wir hatten in der Vergangenheit Bands aus Polen, Russland, Frankreich oder gar Australien; das rechnet sich nur, wenn die Musiker ohnehin auf Tour sind.
Der Dienstag ist kann ja auch Champions League Abend sein. Das ist doch sicherlich ein großes Problem für die Reihe?
Kajo Jacob: Champions League ist natürlich als ‘höhere Gewalt’ einzustufen, besonders wenn die Spiele in Dortmund stattfinden. Aber die ‘Harten’ kommen trotzdem in den Storckshof.
Wie sieht die Eintrittspreisgestaltung in diesem Jahr aus?
Kajo Jacob: Da die Flyer schon gedruckt waren, müssen wir den Eintrittspreis für alle Abende auf 9 Euro zuzüglich 5 Euro Mindestverzehr belassen. Aber eigentlich müssten wir inzwischen etwas mehr nehmen, damit es sich noch gut rechnet. Aber so viel sollte einem drei Stunden Musik von exzellenten und namhaften Musikern schon wert sein.
Termine im Storckshof, Ostenbergstraße 111, Dortmund:
September
17. September | New Savoy Jazzmen
24. September | Engelbert Wrobel’s Swing Society
Oktober
1. Oktober | Dixie Tramps
8. Oktober | Maryland Jazzband od Cologne
15. Oktober | The Joy of Swing
22. Oktober | Pilspicker Jazzband
29. Oktober | Jörg Hegemann Boogie Trio
November
5. November | Blue Rose New Orleans Jazzband
12. November | Joscho Stephan Quartett
19. November | New Orleans Heartbreackers
26. November | The Metropol Jazzmen
Dezember
3. Dezember | The Hot Jazz Aces
10. Dezember | Boogielicious
17. Dezember | M. Seuffert Quintett
Beginn: jeweils 19.30 Uhr | Eintritt Euro 9 plus zwei Wertmarken à 2,50 Euro = 14 Euro.
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