AllanTaylor2.jpg

Allan Taylor – Lieder von der Straße

Der in Dortmunds Partnerstadt Leeds lebende Singer-Songwriter Allan Taylor zählt zweifelsfrei zu den ganz großen britischen Song-Poeten. 27 Alben hat der 68-Jährige seit 1971 veröffentlicht. Seine Songs wurden nicht nur von der Creme der britischen Folk-Szene (Fairport Convention, The Fureys, Clancy Brothers, Dick Gaughan) gecovert, sondern von so unterschiedlichen Musikern wie dem amerikanischen Country-Star Don Williams, Nana Mouskouri oder Francoise Hardy adaptiert. Sein bekanntester Song „It‘s Good To See You“ brachte dem Briten, der in den 80er Jahren als Doktor der Philosophie habilitierte,  für die Interpretationen durch Musikern wie Rockröhre Frankie Miller, Reinhard Mey, Hannes Wader, Höhner, Reinhard Mey u.a.  Goldene Schallplatten und andere Auszeichnungen. Am 22. September wird der Barde wieder im Musiktheater Piano auftreten. Vorab sprach TONGEBIET mit dem Sänger und Gitarristen.

Bald steht wieder ein Konzert von Dir im Piano an. Die letzten Auftritte waren da ja sehr erfolgreich. Du scheinst Dich dort sehr wohl zu fühlen?

Allan Taylor: Ja, tatsächlich mag ich die Location sehr. Die Anlage und der Techniker, der damit auch der Sound, sind dort wirklich sehr gut. Außerdem ist das ganze Ambiente dort „very simpatico“!

Vor einigen Monaten ist dort auch Hans Theessink zusammen mit Terry Evans aufgetreten. Ihr seid ja sehr gute Freunde. Hattet ihr nie die Idee, mal zusammen auf Tour zu gehen?

Allan Taylor: Wir haben schon einige Gigs zusammen gespielt, aber wir sind nie zusammen getourt. Ich glaube, ich würde das sofort machen, wenn es jemand organisieren würde. Hans und ich, wir sind schon so viele Jahre befreundet und wir können wirklich sehr gut zusammenspielen. Es würde ein riesiger Spaß.

Mit Hannes Wader auf Tour

Du warst ja zuletzt auch mit Hannes Wader auf Tour. Davon gibt es sogar eine CD, die im letzten Jahr erschienen ist. Wo habt ihr euch kennen gelernt?

Allan Taylor: Ich glaube, wir kennen uns jetzt gut 20 Jahre – hauptsächlich weil Hannes einigen Erfolg mit meinem Song „It‘s Good To See You“ gehabt hat. Er hat ihn übersetzt und bei ihm heißt er „Gut wieder hier zu sein“.

Hast Du mal darüber nachgedacht, einen seiner Songs zu singen?

Allen Taylor: Eigentlich nicht, denn ein Singer-Songwriter möchte schon gerne seine eigenen Songs singen:

Normalerweise reist Du auf Tour ja immer alleine. Was sind die Vor- und Nachteile?

Allan Taylor: Ich liebe es, allein zu reisen. Ich mag die Unabhängigkeit. Ich liebe die Freiheit. Ich liebe Hotelzimmer - je größer umso besser – wo ich meine Songs schreiben kann. Ich bin da immer allein, aber ich bin nie einsam.

Hast Du mal darüber nachgedacht,  mal wieder mit einer kleinen Band aufzutreten. Oder ist es inzwischen zu schwer Veranstalter zu finden, die die Mehrkosten tragen?

Allan Taylor: Ich habe das mal vor gut 10 Jahren gemacht. Auf einer Deutschlandtour war ich mit einem Pianisten und einem Bassisten unterwegs. Ich habe das sehr genossen. Der Nachteil bei einer Band ist allerdings, dass du mehr oder weniger immer das gleiche spielen musst, weil man als Band ein bestimmtes Repertoire eingeübt hat. Ich aber schätze die Freiheit, alleine alles spielen zu können, was mir an dem Abend gerade einfällt.

Du hast mal gesagt, dass das  deutsche Publikum aufmerksamer zuhört. Wieso?

Allan Taylor: Das stimmt. Ich glaube in Deutschland versteht das Publikum meine Texte sehr gut. Die Zuhörer konzentrieren sich auf jedes Wort, weil es nicht ihre Muttersprache ist. Ich spreche aber auch etwas langsamer und deutlicher als sonst und ich erzähle in der Regel die Geschichte zum Song, das erleichtert in den Song einzusteigen.

Es ist eine CD zur Tour geplant

Wann können wir den mit einem neuen Album rechnen?

Allan Taylor: Es ist eine CD zur Tour geplant. Sie wird „All Is One“ heißen.

Wie schreibst Du Deine Songs? Schreibst Du die Ideen auf Tour auf, damit Du sie nicht vergisst?

Allan Taylor: Manchmal, wenn ich fahre. Aber meistens schreibe ich in den Hotelzimmern. Von Zeit zu Zeit habe ich die Ideen in Bars oder Cafe‘s. Da Leben auf Achse gibt dir viele Geschichten.

Verfolgst Du manchmal eine Songidee und bemerkst plötzlich, dass Du etwas Ähnliches schon mal geschrieben hast?

Allan Taylor: Klar, man muss aufpassen, bestimmte Songs nicht immer und immer wieder zu schreiben. Aber wenn ich das feststelle, dann werfe ich die Notizen sofort weg.

Was mit deinen ganz alten Songs. Hast Du die meisten noch im Kopf?

Allan Taylor: An die meisten kann ich mich wirklich erinnern. Aber wenn eine Tour beginnt, dann reduziere ich es auf 40 Songs, die ich für die Tour nochmal probe, um sie gut spielen zu können. Für ein Konzert suche ich dann rund 16 davon aus. Die variieren.

Ist es geplant mal Deine alten Alben wieder neu aufzulegen?

Allan Taylor: Stockfisch hat zuletzt eine Doppel-CD mit Songs von 1980  - 1990 herausgebracht. Die war so erfolgreich, dass sie schon wieder neu aufgelegt werden musste. Ich werde sicherlich einige Exemplare mit im Piano haben.

Du veröffentlichst auf dem deutschen Stockfisch-Label. Erscheinen Deine CDs in England auf einem anderen Label?

Allan Taylor: Nein, alles läuft über Stockfisch. Ich kann mich auf die absolut verlassen und deshalb regeln die  alle geschäftlichen Dinge. Ich schreibe die Musik, sie produzieren und verkaufen die CDs. Ich war nie sehr gut, was die geschäftliche Seite des Musik-Biz angeht.

 

Termin im TONGEBIET:

22. September 2013 | Musiktheater Piano, Lütgendortmunder Straße 43, Dortmund

Einlass: 19 Uhr | Tickets: VVK 17 Euro | AK 19 Euro

0 Antworten

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?
Feel free to contribute!

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *