Lena Danai mit Band (DRPP 2012)

Lena Danai - Soul aus dem Herzen des Potts

Ihr Motto: „Soul aus dem Herzen des Potts“. Ihr Name: Lena Danai. Ihr Ziel: „Die Menschen mit meiner Musik zu berühren und mit meiner Art zu unterhalten, so dass sie mit einem Lächeln das Konzert verlassen.“ Die 27-jährige Dortmunderin hat sich dem Soul verschrieben, mischt hier und da Elemente aus dem Pop und Blues darunter, oder auch afrikanische Rhythmen. Und Sie arbeitet fieberhaft an ihrer ersten CD, zusammen mit ihrer Band. TONGEBIET sprach mit Lena Danai und Drummer Marc Pawlowski.

Dein Name, Lena Danai, ist ungewöhnlich.

Lena Danai: Der Name Danai kommt aus dem Afrikanischen, aus Zimbabwe. Vor ein paar Jahren war ich neun Monate in Kapstadt. Er stammt aus der Sprache Shona. Er bedeutet: Liebt einander. Ich fand das damals sehr schön, da ich eine starke Bindung zu dem Land habe. Damals ist sehr viel passiert, was mir sehr wichtig war. Und er klingt auch schöner als mein eigentlicher Name Lena Schulte.

Warum machst Du Musik?

Lena Danai: Ich kann nicht anders.... (lacht). Ich habe schon früh angefangen. Meine Eltern haben Musik gemacht. Aber als Hobby. Mit Musik bin ich aufgewachsen. Als Teenager war das immer eine tolle Möglichkeit, seinen Frust rauszulassen. Meine Mutter wusste immer, dass ich einen schlechten Tag hatte, wenn ich am Klavier saß und losballerte. Es für mich noch immer ein Weg, Erlebtes zu verarbeiten und von der Realität eine Pause zu machen.

Und die ersten Schritte hast Du Dir selbst beigebracht.

Lena Danai: Ja, erst habe ich Klarinette gelernt. Und zu Hause stand ein Klavier, das ich ausprobieren wollte. Da habe ich dann irgendwann meine Mutter gefragt: „Wo ist das C?“ Und so ging’s los. Zuerst habe ich mir das selber beigebracht und habe Songs aus dem Radio nachgespielt. Und danach habe ich klassischen Klavierunterricht genommen.

Warum nicht weiter Klarinette?

Lena Danai: Das Klavier war hat für mich unkomplizierter. Das kann man auch mal alleine spielen. Die vielen Harmonien. Und dann kann man sich auch mal richtig austoben.

Dein Motto ist „Soul aus dem Herzen des Potts“. Warum Soul? Warum Pott?

Lena Danai: Ich bin in den Pott so reingewachsen durch das Studium. Ich habe den Pott kennengelernt als eine sehr interkulturelle Szene, da von allem etwas vorhanden ist. Wir verkörpern das auch in der Band, da wir alle sehr unterschiedlich sind. Auch da haben wir verschiedene Kulturen. Ich fand das immer toll im Pott, dass es unterschiedlich ist, aber sich auf der anderen Seite auch wirklich mischt, dass die Kulturen auch wirklich in Kontakt miteinander treten. Das finde ich sehr schön. Soul kommt bei mir eben aus dem Herzen und dann noch mal Soul aus dem Pott.

Da bringen wir auch afrikanische Einflüsse rein

Du sagtest, dass im  Pott von allem etwas vorhanden ist, auch in Deiner Musik?

Lena Danai: Soul auf jeden Fall, Pop und Blues auch. Durch Alex, den Percussionisten und Rapper, bringen wir auch afrikanische Elemente mit rein. Ich habe die ja auch in Kapstadt kennengelernt. Und da kommen von mir auch afrikanische Einflüsse mit in die Musik.

Aber Du singst und spielst ja nicht allein. Du bist mit verschiedenen Projekten unterwegs. Welche sind das? 

Marc Pawlowski: Es gibt eine akustische Formation, die aus drei oder vier Leuten besteht. Und dann die Band, die aus insgesamt fünf Musikern besteht, Lena eingeschlossen. Die Projekte bestehen aus den gleichen Musikern, doch manchmal hat man in den Kneipen nicht so viel Platz, dass wir dann nur zu dritt auftreten. Und klanglich ist das auch anders, da wir in der kleinen Formation auf ein Schlagzeug und den Bass verzichten. Aber zurzeit steht das 5-Leute-Projekt absolut im Fokus.

Lena Danai: Beide Formationen haben ihr Positives. In der kleineren ist es oft familiärer und auch näher, intensiver mit dem Publikum, in der größeren hat man mehr Soundspielraum und der Partyfaktor ist einfach größer.

Seit wann seit ihr auf Tour?

Lena Danai: So gut zwei Jahre. Das lief erst plätschernd. Man muss sich ja auch erst finden. Es kamen dann auch intensivere Phasen. Auch im Probenraum. Aber manchmal lief auch gar nichts, weil wir in anderen Projekten unterwegs waren oder mit anderen Dingen unseren Lebensunterhalt verdienen mussten. Man hat ja auch manchmal Zeitprobleme.

Stichwort Probenraum. Ihr arbeitet an der ersten CD?

Lena Danai: Jaaaaa. Los ging’s im Mai. Da haben Marc und ich angefangen, da wir alles einzeln eingespielt haben. Schlagzeug! Klavier, Keyboards, Stimme. Insgesamt kommen 13 Songs auf die Platte. Und das dauert dann schon, bis alles eingespielt ist. Aber irgendwie waren wir nicht so häufig im Probenraum, eher hier im Studio bei Gregor Ruhl in Hörde. Der hat sich für uns ganz mächtig ins Zeug gelegt.

13 Songs. Wie habt ihr die ausgesucht?

Lena Danai: Alles, was wir haben... (lacht) Eigentlich waren es nur zwölf Songs, doch dann bin ich auf einen ganz alten Song gestoßen. Und da habe ich gedacht: Der muss auf jeden Fall mit aufs Album. Der ist auch nur in kleiner Besetzung eingespielt, Klavier und Cello. Die einzelnen Songs beschreiben auch unseren Prozess. Vom Start, als ich angefangen habe, meine eigenen Songs zu schreiben. Eine Zeit, in der ich noch sehr unsicher war. Aber ich wusste: Ich will das jetzt durchziehen. Das ist mein Ding, mein Baby. Die Lieder beschreiben, wie sich das in den Jahren entwickelt hat. Das sind alles eigene Songs, keine Cover. Alle auf Englisch.

„Bei den Arrangements hat jeder seine Ideen eingebracht“

Die Songs sind alle von Dir, Lena? Oder von der Band?

Lena Danai: Ich habe die Texte geschrieben und die Harmonien für das Klavier. Und die ganzen Arrangements haben wir dann zusammen mit der Band entwickelt.  Da hat dann auch jeder seine Ideen eingebracht.

Marc Pawlowski: Na klar. Wir haben sehr viel ausprobiert und getestet. Da sind dann auch lustige Sachen auf den Bändern drauf. Auch mal Meinungsverschiedenheiten. Man hat die Bänder dann abends mit nach Hause genommen und gedacht: „Das klingt doch wirklich gut.“ Das ganze Miteinander ist in der Zeit sehr gut gewachsen.

Lena Danai: Jeder hat seinen eigenen Stil und da fand ich es blöd zu sagen: Du musst das jetzt aber so machen! Wenn etwas allen nicht gefallen hat, klar, dann haben wir es wieder verworfen. Aber durch das gemeinsame Arbeiten und Arrangieren haben sich die Songs doch sehr verändert. Und das ist auch gut so. Marc hat da sehr viel eingebracht. Er hat Erfahrungen in sehr vielen Bands sammeln können. Und wir haben auch einige Gastmusiker auf dem Album. Die spielen Cello, Kontrabass oder auch Blasinstrumente. Alles Musiker aus unseren Netzwerken. Die Leute, die uns von der Bühne her kennen, werden überrascht sein, was da musikalisch alles auf dem Album sein wird.

Welche Musikrichtungen sind auf dem Album?

Lena Danai: Das ist eine bunte Mischung aus unserem Programm, wenngleich der Fokus auf Soul und Blues liegt. Ein paar ruhigere Stücke. Die afrikanischen Einflüsse kommen hier und da durch. Wir wollten die Songs bewusst anders einspielen als die Versionen, die wir hinterher dann auch live spielen.

Habt ihr euch von anderen Musikern inspirieren lassen?

Marc Pawlowski: Das ist ja grundsätzlich so, wenn Du Musik hörst. Entweder Du findest jemanden  toll oder nicht. Ist die Musik toll, beschäftigt man sich mit dem Künstler und da fließt manches in das Album mit herein.

Lena Danai: Bei mir auch. Ich fand immer Joss Stone super. Früher Alicia Keys. Die fand ich vom Sound immer ganz cool. Als Inspiration kann man das mitnehmen. Aber es ist unser Ding. Da wollten wir in einem langen Prozess unseren Sound finden. Es ist etwas ganz Eigenes.

Wie ist der Stand der Dinge?

Lena Danai: Wir haben am 2. September die letzte Gesangsspur fertiggestellt. Alles war vorher schon fertig bis auf einen Song, an dem wir am 2. September noch mal gedreht haben. Und jetzt wird gemischt. Fotos müssen noch gemacht werden. Das Plattencover gestaltet werden. Wir hoffen, dass wir im November dann so weit sind, dass sie auf den Markt kommt. Der Termin hängt auch von der Location ab, in der die Release-Party dann steigt.

Ihr sprecht immer von „Die Platte“. Hat die schon einen Namen?

Lena Danai: Nein. Das wird eine Überraschung. Es gibt ein paar Favoriten. Aber da möchte ich noch nichts verraten.

Gibt es für Leute, die ganz neugierig sind, schon Hörproben?

Lena Danai: Ja, auf soundcloud.com/lena-danai. Da gibt es schon ein paar ältere Demo-Versionen. Sobald ein Mix von dem Album fertig ist, werden wir ihn auf soundcloud.com veröffentlichen...

Die Band:

Lena Danai (Keyboards | Klavier | Gesang)

Alex Bapulah / „Mad Turkey“ (Percussion | Gesang)

Patrick Labussek (Bass)

Marc Pawlowski (Drums)

Felix Pinkepank (Gitarre)

  
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