GuruGuru

Guru Guru - Big in Japan

Seit über 50 Jahren sitzt der 73-jährige Mani Neumeier am Schlagzeug. Erst als Free-Jazzer mit Koryphäen wie Manfred Schoof, George Gruntz, Anthony Braxton oder Albert Mangelsdorf. Seit 1970 mit der Krautrock-Legende Guru Guru. Im Ausland  wertgeschätzt, genießen Neumeier und Guru Guru insbesondere in Japan mehr als nur Kultstatus. Gerade ist die 31. Guru Guru-Platte erschienen und Neumeier und Guru Guru  stellen das Album mit einem Konzert am 30. November 2013 im Blue Notez Club vor. Vorab sprach TONGEBIET mit Neumeier über seine zweite Heimat Japan und Neumeiers gesunden Lebensstil.

Wer gehört zur aktuellen Besetzung von Guru Guru?

Mani Neumeier:  Die Besetzung steht seit vielen Jahren: Roland Schaeffer spielt Gitarre und Saxophon, Nadaswarma singt, Peter Kühmstedt am BASS und Gesang, Hans Reffert spielt Gitarre, Lap-Steel und singt. Und ich natürlich.

Du hast ja noch diverse Nebenprojekte u.a. mit der großartigen, völlig abgedrehten  japanischen Band Acid Mother Temple. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Mani Neumeier: Mit ACIDMOTHERSGURUGURU machen  wir seit 2006 Tourneen in Japan, den USA und auch in Deutschland. Zuerst habe ich gemeinsam mit Atusushi Tsuyama (Bassist) gespielt, dann kam es zur Begegnung mit dem Gitarristen Makoto Kawabata. Schon beim ersten Konzert merkten wir, dass wir ein ganz spezielles Pschedelic-Power-Trio sind. Wir haben inzwischen vier CDs eingespielt.

„Etsuko, meine Frau, habe ich in Japan kennengelernt“

Du scheinst ja ein besonderes Verhältnis zu Japan zu haben?

Mani Neumeier: Ja, seit meine Wachsfigur im Tokyoter Wax-Museum steht und wir 1996 mit Guru Guru zur Eröffnung und einer Tour nach Japan eingeladen wurden, habe ich Japan und die Japaner in mein Herz geschlossen. Ich bin jedes Jahr für mehrere Wochen dort. 2004 habe ich Etsuko, meine Frau, auf einer Tour kennengelernt, und jedes Jahr mehr Freunde und Musiker.

Stimmt es, dass eine Wachsfigur von Dir in Wachsfigurenkabinett Tokio direkt neben der Figur von Jimi Hendrix steht?

Mani Neumeier: Nicht direkt, aber zehn Meter von Jimi entfernt.

Nicht nur wegen Songs wie den „LSD Marsch“ und der Zeit, in der Du musikalisch groß geworden bist, ist anzunehmen, dass Du viele Drogen ausprobiert hast. Trotzdem wirkst du mit 73 Jahren sehr gesund und fit. Wie sieht denn Dein Lebensstil jetzt aus?

Mani Neumeier: Ja, ich habe einige Drogen ausprobiert, aber keine Harten, wie Heroin oder sonst so ein Kram. Nur Gras, Pilze und LSD. Wenn man das richtig anwendet, kann man gesund alt werden. Ich bin nicht das einzige Beispiel, siehe Albert Hofmann (Schweizer Chemiker). Der hat mit 100 noch Vorträge gehalten. Mein Lebensstil ist wie vor 30 Jahren, gesunde Ernährung, wenig Alkohol, viel Schlaf – acht Stunden – Musik machen und die Freude an der Lust.

Gibt es eine neue CD von Guru Guru?

Mani Neumeier: Ja, es gibt eine neue CD „Electric Cats“. Es ist die 31. Scheibe!!!! Es sind mit Hellmut Hattler und Ax Genrich zwei alte Weggefährten dabei.

Was können die Zuschauer beim Konzert im Blue Notez in Dortmund erwarten? Spielt ihr auch immer noch Klassiker wie „Der Elektolurch“ oder den „LSD Marsch“?

Mani Neumeier: Den LSD-Marsch spielen wir nicht mehr, aber den Elektrolurch, Ooga Booga, Spacebaby, Living Woods und zehn weitere Tracks aus allen Phasen. Und Überraschungen!!!!

Irgendwie hatten Guru Guru ja im Laufe der Jahrzehnte immer Verbindungen nach Dortmund. Gitarrist Dieter Bornschlegel ist in Dortmund groß geworden und der Kraan-Gitarrist Peter Wolbrandt, der auch mehrmals bei Guru Guru gespielt hat, lebt seit Jahren in Dortmund. Kannst Du Dich auch an bestimmte Gigs in Dortmund erinnern?

Mani Neumeier: Ja, klar. Wir waren immer mal wieder in Dortmund und es wird mal wieder Zeit, dort die Kuh fliegen zu lassen.

Termin im TONGEBIET:

Samstag, 30. November 2013 | Blue Notez, Joseph-Cremer Straße 25, Dortmund

Einlass: 20 Uhr | Tickets: VVK 17 Euro / AK 20 Euro

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