Buckcherry & Hardcore Superstar in Köln
Wer auf so richtig rotzigen Sleaze und Hardrock steht, war am Freitag in der Kölner Essigfabrik bestens aufgehoben. Dort machten die Schweden von Hardcore Superstar und die US-Rocker von Buckcherry während ihrer Co-Headliner Tour halt und brachten ihre Fans so richtig in Wallung.
Bevor es so richtig kracht, bespaßen erst mal Venrez aus Los Angeles die sich langsam füllende Essigfabrik. Voll wird es jedoch erst, als Hardcore Superstar die Bretter stürmen. Die aus Göteborg stammende Band fährt in ihrer Heimat seit vielen Jahren eine nach der anderen Auszeichnung ein und ist auch hier zu Lande seit einiger Zeit auf Erfolgskurs. Als die Schweden um Sänger Jocke Berg mit „Moonshine“ loslegen, gibt es für die Fans kein Halten mehr. Abgesehen von der fantastischen Stimmung, steigt auch die Temperatur in der Halle ins Unermessliche. Der Boden ist nass – und nein es ist nicht ausschließlich verschüttetes Bier - der Schweiß rinnt - und die Kühlschränke der Bar sind mächtig beschlagen. Subtropische Temperaturen im kühlen Herbst.
Distanz zum Publikum? Fehlanzeige!
Musikalisch geht es mit „One more Minute“ weiter, der ersten Single-Auskopplung des aktuellen Albums „C’mon Take On Me“, gefolgt von Stücken wie „My Good Reputation“ oder „Dreamin In A Casket“. Gitarrist Vic Zino, Drummer Adde, Basser Martin Sandvick und Jocke Berg heizen ihr Publikum zur völligen Verausgabung an und scheinen jede Menge Spaß an ihrem Treiben zu haben. Distanz zum Publikum? Fehlanzeige! Jocke springt lieber von der Bühne und stürmt zur ersten Reihe. Nach zehn Songs gibt es mit der ersten Zugabe „Run To Your Mama“ eine kurze Verschnaufpause –jedoch auch nur, um dann mit „Last Call For Alcohol“ wieder richtig draufzuhauen. Passend zum Stück werden einige Fans auf die Bühne gebeten, um mit den Rockern feierlich mit einem Schnaps anzustoßen. Nach „We Don’t Celebrate Sundays“ ist dann endgültig Schluss und die Bühne frei für Buckcherry.
US-Rocker Buckcherry haben es schwer
Die Hardrocker aus Los Angeles starten eine halbe Stunde später mit „Lit Up“ – einem ihrer bekanntesten Songs. Auch wenn Buckcherry alles geben, ist der Enthusiasmus nicht ganz so groß wie zuvor. Daran ändert sich auch nichts, als die Combo um Frontmann Josh Todd Hits wie „Sorry“ losschmettert. Schlicht: trotz viel Applaus zwischen den Songs, springt der Funke nicht so recht über. Vielleicht liegt es daran, dass zumindest ein Teil des jungen Publikums für Hardcore Superstar angereist ist und Buckcherry, trotz einiger bekannter Stücke und erfolgreichen Platten, nicht großartig auf dem Schirm hat. Da hilft es auch nichts, dass Josh einige Ansagen an das Publikum ins Mikro nuschelt. Später sorgen dann „Gluttony“ vom aktuellen Tonträger „Confessions“ und die Zugabe „Crazy Bitch“ doch noch für den ersehnten Mitsing-Faktor. Zum Schluss werden dann aber auch Buckcherry mit großem Applaus verabschiedet.
Richtig gerockt haben an diesem Abend dennoch Hardcore Superstar, die auch noch nach dem Konzert das letzte Wort haben. Mit einer Autogrammstunde sorgten die Schweden im Anschluss für einen riesen Rummel. Ganz nach einem ihrer Refrains: „The Party ain’t over ‘til we say so“ – die Party ist erst vorbei, wenn wir es sagen.
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