Für Helmolt is immer irgendwas
„Irgendwas is immer“ heißt ihre EP, die Rede ist von „Helmolt“, einer Band aus dem TONGEBIET. In wenigen Tagen kommt für Tina, Malte, Stephan und Jens der große Auftritt. Denn die Band „Tonbandgerät“ hat die Formation aus NRW - mit Basis in Dortmund - als Support Act ausgewählt. Vor dem Auftritt am 17. November im FZW sprach TONGEBIET mit Tina und Malte über die Band, über Tonbandgerät und die Pläne der jungen Musiker.
Was fällt euch bei dem Begriff Tonbandgerät ein?
Malte: Ein technisches Equipment... (lacht). Natürlich auch eine Band, bei der wir uns beworben haben, da sie einen Support Act für Dortmund suchte. Und ich glaube, dass wir musikalisch ganz gut zusammenpassen. Ganz toll ist, dass es für uns ein Heimspiel wird, da wir unsere Basis in Dortmund haben. Wir hatten das schon fast vergessen, als die Zusage dann endlich kam. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir alle die Platte von Tonbandgerät im Schrank haben. Aber es ist durchaus attraktive Musik. Wir freuen uns auf jeden Fall auf unseren Auftritt. Und wenn wir Tonbandgerät beim Gig angehört haben, vielleicht sind wir dann auch Fans.
Ihr seid zwar keine Fans, habt aber die Band verfolgt?
Malte: Ja, das auf jeden Fall. Wir wussten schon, wer Tonbandgerät sind. Wir haben ihre Auszeichnung 2012 mitverfolgt. Aber wir sind nicht die großen Fans, die sich beworben haben, weil sie vor ihren großen Idolen spielen wollten. Die Band ist ja auch noch recht jung.
Und nun seid ihr nervös?
Tina: Ja schon, Es ist für uns auch ein großer Auftritt - und das in einer tollen und für uns großen Location, dem FZW. Wir freuen uns riesig und sind auch ein bisschen nervös. Aber das gehört dazu, zumal wir eigentlich vor jedem Auftritt nervös sind. Es wird vermutlich ein eher ruhigeres Set, das wir spielen, unplugged. Aber, mal sehen.
Seit wann gibt es die Band Helmolt und wie hat alles angefangen?
Malte: Das ist schon recht lange her. Am längsten kennen sich Stephan und ich, das noch aus Berufsschultagen in Dortmund. Wir haben auch zusammen in einer WG gewohnt, haben uns gegenseitig Sachen auf der Gitarre beigebracht. Irgendwann haben wir dann versucht, eigene Songs zu spielen. Ganz langsam. Erst auf Englisch. Da haben wir uns ausprobiert. Aber es hat sich dann das Singer-/Songwriter-Ding herauskristallisiert, weil uns das doch sehr interessiert hat. Und dann haben sich Tina und ich auf einem Festival kennengelernt, nicht wo wir gespielt haben, sondern wo wir als Gäste waren. Tina, Stephan und ich haben beim Talentschuppen im subrosa den ersten Auftritt gehabt im Oktober 2011. Das war unser Start. Das erste größere Ding war der Support für Emanuell & the fear, eine US-Band. Organisiert wurde das damals vom renommierten „Gleis 22″ in Münster.
Unsere EP würde ich ganz klar in den Popbereich eingliedern
In einem Artikel ist die Rede von euch als Folk-/Indie-Pop-Band. Wie würdet ihr eure Musik bezeichnen?
Malte: Da hat sich schon ein kleiner Wandel vollzogen. Unsere EP würde ich ganz klar in den Popbereich eingliedern. Man kann auch sagen: Songwriter-Pop. Gerade, wenn man uns live hört, gerade jetzt, wo uns unser Bassist verlassen hat, dann sind die Songs aber schon Folkpoppiger. Da sind Elementen vorhanden, die in den Folkbereich reinpassen.
Wie entstehen eure Songs, arbeitet ihr gemeinsam daran?
Tina: Es ist schon so, dass Malte die meisten Songs gestaltet. Dabei probiert er sie zuerst auf der Gitarre aus, die Grundmusik, auch die Texte. Und wir arbeiten dann gemeinsam an den Stücken. Aber wenn jemand Anderes Ideen hat, dann ist das auch ok. Auch ich habe schon einen Song geschrieben. Aber da bin ich noch ganz am Anfang, das geht noch ganz langsam. Das entwickelt sich noch. Die Hauptarbeit liegt bei Malte. Im Probenraum gucken wir dann alle zusammen: Was machen wir daraus?
Und nun - wegen des Auftritts mit Tonbandgerät - seid ihr jeden Tag im Probenraum?
Malte: Nein, da Dortmund unsere Basis ist und wir aus Nord und Süd zusammenkommen, proben wir regelmäßig ein Mal in der Woche. Vor dem Auftritt werden wir uns sicher noch ein paar Mal mehr zusammensetzen für den Feinschliff oder auch am Wochenende.
Eure erste EP ist auf dem Markt „Irgendwas is immer“. Könnt ihr ein bisschen darüber erzählen?
Malte: Irgendwann hatten wir genügend Lieder, um eine eigene CD zu produzieren. Auch die ist in Eigenregie entstanden, nicht in einem richtigen Studio, sondern in unserem Probenraum. Wir hatten das nötige Equipment, um Aufnahmen sauber hinzubekommen. Wir haben über unsere Playlists diskutiert. Und da haben dann auch Songs auf allen unseren Playlists übereingestimmt. Und irgendwann musste einer entscheiden. Das war der, der die Songs geschrieben und produziert hat. Aber es sind wirklich die Stücke, die uns allen am besten gefallen, die auch musikalisch abwechslungsreich sind. Beim Titel, „Irgendwas is immer“, da geht’s um die ganz kleinen und großen Dinge im Leben, die uns beschäftigen. Es ist immer was da, es kann positiv oder auch negativ sein. Auf der Platte sind viele Dinge, die ein bisschen negativ angehaucht sind, zwischenmenschliche Begebenheiten. Mir geht es so, dass man im Kopf nie zur Ruhe kommt. Um einen herum ist immer etwas, was einen bewegt und beschäftigt.
Es geht um zwischenmenschliche Geschichten
Woher stammen die Ideen?
Malte: Wer sich mit unseren Texten beschäftigt, der sieht schnell, dass es nicht gesellschaftspolitische Themen sind, sondern zwischenmenschliche Geschichten, die uns geprägt haben. Wenn ich beim Schreiben nach Dingen suchen, und da finde ich immer Sachen, die mich beeinfluss haben, ganz persönliche Erlebnisse. Wie ich die dann in Texten ausschmücke, das ist wieder etwas anderes. Es geht nicht immer um mich, auch wenn ich aus der Ich-Perspektive singe. Aber diese Perspektive ist für den Hörer schon intensiver. Wenn man zum Beispiel den zweiten Song „Gut zu wissen“ nimmt, da singe ich auch aus der Ich-Perspektive, aber da geht es um einen ganz anderen Menschen. Aber ich habe seine Geschichte sehr intensiv mitbekommen.
Eure Texte sind auf Deutsch. Ist euch das wichtig?
Malte: Da geht es auch um die Sprachkompetenz. Mir gefällt die englische Sprache auch sehr gut. Doch damit könnte ich nicht das ausdrücken, was ich jetzt ausdrücken möchte. Das ist der Hauptgrund. Hätte ich vielleicht zwei, drei Jahre im englischsprachigen Raum gelebt, dann könnte ich mir auch vorstellen, auf englisch zu texten. Und vermischen deutsch/englisch wollen wir nicht. Wir machen deutschsprachige Musik.
Wenn ihr im FZW vor größerem Publikum auftreten seid, was sind danach euren weiteren Pläne?
Tina: Wir wollen im Dezember auch ein paar Konzerte spielen, so in Richtung Weihnachten. In Dortmund, Münster, Köln, halt wieder im Ruhrgebiet. Und in Richtung kompletter CD soll es ebenfalls gehen. Das ist aber noch sehr vage, da gibt es noch keinen Termin.
Malte: Wir müssen noch mal das Jahr Revue passieren lassen, über unsere Musik sprechen. Stephan, unser Bassist, hat uns verlassen. Und man hat bei uns auch immer gemerkt, dass es uns um die Musik geht. Der Spaß soll und muss im Fokus stehen. Da reicht es, wenn man in NWR spielt. Da muss man nicht so viel Geld reinstecken als Newcomer. Große Ziele haben wir uns da nicht gesteckt.
Ihr macht das alles neben einem „normalen“ Job, Ausbildung, Studium?
Tina: Ja, alle nebenberuflich. Teilweise arbeiten wir, teilweise studieren wir.
Malte: Deswegen habe ich mich vor drei Jahren noch für ein Studium entschieden, um auch mehr Zeit für die Musik zu haben. Bei einem Acht-Stunden-Job wäre das nicht möglich. So kann ich mehr Zeit in die Musik investieren.
Tina: Wir arbeiten gerade an der Band. Wir suchen ja wieder einen Bass. Akustisch haben wir eine Gastmusikerin, eine Bratsche. Mit ihr werden wir auch im FZW spielen. Das hat auch was ganz Tolles für unsere Musik, Christine Hanl an der Bratsche. Das gibt den letzten Herz-Schmerz. Das macht und allen unheimlich Spaß. Wir hoffen, auch dem Publikum.
Bandmitglieder:
Malte Langer, Münster (Gesang | Gitarre | Mundharmonika) |
Tina Zimmermann, Münster (Gesang | Gitarre | Keys | Glockenspiel | Harmonium) |
Stephan Bartsch, Köln (Keys | E-Gitarre | Glockenspiel | Harmonium) |
Jens Keinemann, Dortmund (Drums)
Termin(e) im TONGEBIET:
Datum | Beginn | Ort | Informationen |
---|---|---|---|
17.11.2013 | 20:00 | FZW Ritterstr. 20, Dortmund | Tickets: VVK 13 Euro zzgl. Gebühren Helmolt als Support für Tonbandgerät |
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