
TONGEBIET
präsentiert
Like It Is – Yes At The Bristol Hippodrome
vonYes
In den einschlägigen Foren wird spätestens seit dem letzten Studioalbum „Heaven & Hell“ heiß diskutiert. Darf man die Pro-Band ohne ihre Stimme Jon Anderson noch gut finden? Der Frontmann mit der Engelsstimme zog sich 2009 aus gesundheitlichen Gründen aus der Band zurück und wurde erst von Benoit David, einem Sänger einer Yes-Coverband, und später durch Jon Davison, von der Band Glass Hammer ersetzt. Die Meinungen sind gespalten, dabei ist es doch auch bei Yes nicht neu, dass Anderson nicht dabei ist.
Schon zwei Mal verließ der Mann mit der markanten Stimme die Band. Trotzdem muss man konstatieren, dass die Alben ohne Anderson auch die schwächsten der Band sind. Das liegt sicherlich nicht nur am Fehlen des gesanglichen Fixpunktes, sondern auch am schlechteren Songmaterial. Weil „Heaven & Hell“ floppte, schieben Yes jetzt schnell mal was Bekanntes nach. Am 11. Mai 2014 traten Howe, Squire, White, Downes (alles Gründungs- oder Langzeitmitglieder) mit dem neuen Sänger im Hippodrom in Bristol auf. Ein Gig, auf dem sie als Schwerpunkt im ersten Part überwiegend Songs der 1977 erschienenem Album „Going For The One“ und im zweiten Teil Werke des „Yes Album“ von 1971 zelebrierten.
Dazu gab es noch zu Beginn und als Zugaben Klassiker wie „Close To The Edge“ und „Roundabout“, die aber auf dem Mitschnitt nicht zu hören sind. Als neutraler Hörer, dem Yes jahrzehntelang wegen Andersons Stimme auf den Keks gingen und der die Arbeit von Yes erst spät schätzen gelernt hat, muss feststellen, dass Davison seine Arbeit nicht schlecht macht. Trotzdem hat seine Stimme nicht das Charisma von Andersons Engelsstimme. Nichtsdestotrotz ist der Mitschnitt, der im Package als 2 CD+DVD erschienen ist, nicht schlecht. Vielleicht war es richtig, die Fans mit alt Bekanntem zu füttern, um so dem neuen Sänger mehr Zeit zu geben, um so mehr Akzeptanz zu gewinnen.