Anastacia - Was für eine Resurrection!
Ihr Wille scheint Berge versetzen zu können. Was für eine „Resurrection“ (Wiederauferstehung) für Weltstar Anastacia beim Zeltfestival Ruhr. 3500 Fans im großen Sparkassen-Zelt feiern Anastacia am Freitag (21.8.) und feiern mit der 46-Järigen eine tolle Party. Ein fulminanter Start für das 8. Festival in der weißen Zeltstadt am Kemnader Stausee.
Um kurz nach 20 Uhr hat das Warten endlich ein Ende. Die ersten Töne erklingen, die Band nimmt langsam ihre Arbeit auf. Erst der Bass, dann setzen Gitarre und Schlagzeug mit ein. Die Musik kündigt den großen Star an, der vor 16 Jahren mit „I’m Outta Love“ quasi über Nacht auf der Bildfläche erschien. Die Spannung steigt inmitten der tropischen Temperaturen. In großen roten Buchstabe leuchtet das Motto der Tour über der Bühne: „Resurrection“. Dann kommt Anastacia unter dem Jubel der Menge zwischen ihren beiden Backgroundsängerinnen auf die Bühne. Mit „Left Outside Alone“ eröffnet sie das gut 90-minütige Konzert.
Energiegeladen, dynamisch und glücklich wie eh und je springt Anastacia über die große Bühne. Mit ihrer markanten Power-Soulstimme scheint sie gar kein Mikrofon zu benötigen. Kraftvoll, tief schwarz, röhrend, rotzig frech. „Wie wundervoll hier in diesem großen Zelt, ein bisschen wie Cirque du Soleil“, begrüßt sie wenig später ihr Publikum. Der Titel „Resurrection“ habe sich perfekt für ein Comeback geeignet, sagt Anastacia. Ihre Tour „It’s A Man’s World“ musste sie 2013 absagen, weil sie erneut an Brustkrebs erkrankt war. Unter dem Jubel der Fans gesteht sie: „Ich bin frei von Krebs.“ Und fügt an, dass sie sich von der Geduld und dem Respekt ihrer Fans geehrt fühlt. „Ihr habt mich mir selbst zurückgegeben“, betont die 46-Jährige.
Ruhige Momente beeindruckend ausdrucksstark
An diesem Abend gibt sie den Menschen jede Menge Musik – und wie. Ihre Show ist ein Mix aus neuen Songs des aktuellen Albums „Resurrection“ und alten Hits, alle gesungen mit ihrer einzigartigen Rockpop-Soulstimme. „Staring At The Sun“ oder auch „Stupid Little Things“ aus dem neuen Album wechseln sich mit den Krachern „Paid My Dues“ oder natürlich ihrem Megahit „I’m Outta Love“ ab, bei dem die Menge regelrecht ausflippt. Leidenschaftlich, lebensbejahend – so steht Anastacia auf der Bühne.
Live ist Anastacia Lyn Newkirk immer noch ein besonderes Erlebnis. Sie benötigt keinen großen Schnick-Schnack, lediglich eine kleine Auszeit bei einem einzigen Outfit-Wechsel. Oder während sie drei Fragen des Publikums beantwortet, etwa „Was würden Du gerne sein, wenn Du eine Blume wärst?“ - „Gras, eine Wiese, dann könnte ich überall bei euch sein.“ An diesem Abend holt sie quasi ihre abgesagte 2013-Tour zum Teil nach, bringt mit ihrer Stimmgewalt die rockigen Coverversionen von „Back in Black“ (AC/DC) oder auch den Hit „Best of You“ von den Foo Fighters.
Aber beeindruckend ausdrucksstark sind an diesem Abend die ruhigen Momente auf der Bühne, in denen ihre Stimme das riesige Zelt vollkommen einnimmt, spärlich und dezent begleitet von der Band. Etwa „Lifeline“, „Peaces of a Dream (mit wundervoller Keyboard-Begleitung) oder das „Defeated“, das sie zusammen mit ihren beiden Backgroundsängerinnen präsentiert. Da ergänzen sich die Stimmen der drei Ladys perfekt.
Auf ihrer bewegten Reise meisterte sie zahllose Herausforderungen und verlor dabei ihre Ziele nie aus dem Blick. Sie ist eine Kämpferin, die anderen Mut macht und dazu motiviert, positiv zu bleiben und niemals aufzugeben. Wie oft im wechselhaften Verlauf ihrer Geschichte machte sie aus der Not eine Tugend und produzierte brillante Alben, die ihre Erfahrungen und Emotionen in authentischer Weise widerspiegelten. „Kunst ist am besten, wenn Leid mit im Spiel ist. Einige der größten Künstler haben ihre besten Werke so geschaffen“, hat sie einst gesagt. Bleibt zu hoffen, dass es noch viele solcher Konzerte mit der sympathischen Anastacia geben wird wie das in der weißen Zeltstadt.
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