Print PDF

Blues, Boogie, harte Rockriffs: Die glorreichen Sieben aus Hessen im Angriffsmodus. Bembelkultur mit Handkäs, Äppelwoi, Rippchen und Kraut: Ihr „Erbarmen, zu spät, die Hesse komme“ wurde 1984 die inoffizielle hessische Landeshymne. Wer glaubt, dass die Rodgau Monotones seither als Teil der deutschen Rockgeschichte im Museum verstaubten, sieht sich getäuscht.

Sieben Jahre haben sich die fünf Ur-Rodgaus - Peter Osterwold (Gesang), Ali Neander (Gitarre), Raimund Salg (Gitarre), Joky Becker (Bass) und Mob Böttcher (Schlagzeug) - komplettiert durch Sängerin Kerstin Pfau und Saxophonist Matthias Dörsam, Zeit gelassen, ihrem Katalog aus elf Studioalben, drei Live-CDs und diversen Kompilationen eine weitere Produktion hinzuzufügen. Und die heißt schlicht „Genial“. „Wir wollten etwas Kurzes, Großkotziges, Angeberisches“, kommentiert Ali Neander augenzwinkernd die Namenswahl.

Die neuen Songs heißen vielversprechend „Vollgas“, „Wie geil is das denn...“ oder „Das macht uns keiner nach“ - typischer Rodgau-Style eben. Ein treibendes Schlagzeug, ein stoischer Bass, jede Menge fette Gitarren, ekstatische Gesänge und scharfes Gebläse gibt’s als Bonus oben drauf. Die großen Zeiten sind zwar vorbei, in denen sie auch über Hessen hinaus die Hallen gefüllt habe, aber für den der gradlinigen Mundart-Rock mag, sind diese Hessen immer noch hörenswert.