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1976 veröffentlichte der Sohn des genialen Filmkomponisten Maurice Jarre sein Debütalbum. „Oxygen“, ein Meilenstein der elektronischen Musik, wurde gleich ein Millionseller. Insgesamt 80 Millionen Tonträger hat der inzwischen 67-Jährige Jean-Michel Jarre verkauft und es ist absehbar, dass es mit dem neuen Album noch mal einige Millionen mehr werden, denn der Komponist hat sich in jahrelanger Arbeit und Vorbereitung ein Starensemble zusammengesucht, mit dem er die Platte aufgenommen hat.

Insgesamt 30 Stargäste haben an den Aufnahmesessions mitgewirkt. 15 dieser Gäste sind auf dem ersten Part von „Electronica“ zu hören, auch Gäste, die man erst einmal nicht im Zusammenhang mit Jarre sehen würde, wie Pete Townshend. Es seien nicht nur Leute aus der Elektronik-Szene gewesen, die ihn inspiriert hätten, sondern auch ein Mann wie der Who-Boss. Der hat im Übrigen immer auch selbst mit elektronischen Instrumenten experimentiert. Und so ist die Cooperation mit Townshend überraschend und treffend zugleich. „Traveller(Part2)“ ist eine harte Electro-Nummer, bei der Townshend singt, und die so auch fast schon von The Prodigy stammen könnte.

Jarre zeigt mehrmals, dass er durchaus mit der aktuellen Elektro-Szene Schritt halten kann. Der Opener, eine Zusammenarbeit mit dem Hamburger Techno-DJ Boyz Noise, kommt extrem tanzbar daher und ist genauso wie „Stardust“ mit Armin Van Buuren extrem Charts-tauglich. Spährisch, aber fast schon zu konventionell ist die Arbeit mit Jarres Landsleuten von Air. Da hätte man sich vielleicht mehr erwarten können. Am überzeugensten sind „Zero Gravity“, für das sich Jarre kurz vor Edgar Froeses Tod mit Tangerine Dream traf - Elektronik-Pioniere auf Augenhöhe - und das Zusammentreffen mit Lou Reeds Gattin Laurie Anderson, die zu einer TripHop-ähnlichen Nummer spricht.

Weitere Gäste sind Vince Clarke (Depeche Mode, Yazoo, Erasure), Moby, Klassik-Pianist Lang Lang, Filmemacher und Musiker John Carpenter, 3D von Massive Attack u.a. Man darf auf die Gäste von „Electronica Part 2“ gespannt sein.