Pentagram 01

Pentagram: Sie sollen uns noch lange erhalten bleiben

Nasskaltes, herbstliches Nieselwetter stimmen einem an diesem Donnerstagabend schon mal ganz und gar auf Doom ein. Als man dann endlich im Trockenen ist, fragt man sich, wie viele Zeitlupen-Metaller denn nun den Weg zu den Doom Göttern finden mögen, denn kurz nach Einlass herrscht noch gähnende Leere. Und das beim Gig von Pentagram.

Das mag zum einen daran liegen, dass eben kein Wochenende ist, die Bands am Folgetag auf dem Hammer of Doom, Deutschlands größtem Doom Festival spielen und zum anderen das man knapp 30 Euronen für ein Ticket aufruft. Legende hin oder her – günstig ist was anderes. Selbiges trifft auch auf die Shirt-Preise zu, wo man stolze 25 Euro aufruft.

Qualität hat wohl seinen Preis und los geht’s mit den Schweden „The Order of Israfel“, welche den Abend mit ihrem leicht Stoner lastigen Doom eröffnen. Dass hier fast nur alte Recken am Start sind, ahnt man schon nach den ersten Akkorden: Die Combo um Workaholic Tom Sutton (ex-Church of Misery, Night Viper, Horisont) zockt souverän und groovend hauptsächlich die Songs ihres Debüts runter und erfreulicherweise macht einem der oft schwache Sound in der Matrix diesmal keinen Strich durch die Rechnung. Dass die Vocals etwas leise gemischt sind, schadet nichts, denn da liegt für mich zumindest auf Platte auch der Schwachpunkt: Zwar singt Sutton objektiv nicht schlecht, nur fehlt es oft an Eigenständigkeit und dem nötigen Funken Genialität. Denn musikalisch macht man soweit alles richtig.

Mit Original-Gitarrist Victor Griffin

Nach kurzer Umbaupause stellt man erfreut fest, dass es sich doch angenehm gefüllt hat, so dass Pentagram leichtes Spiel haben. Vor allem weil man sich (mal wieder) mit Original Gitarrist Victor Griffin zusammengerauft hat. Der cremig, satte Les Paul-Sound war auch das, was ich beim letztjährigen Rock Hard Festival-Gig schmerzlich vermisst hatte, dort trat man mit einem Ersatzmann an der Sechssaitigen auf. Los geht’s mit dem Dreierschlag „Death Row“, „All your Sins“ und „Close the Casket“ befor man mit „Sign of the Wolf“ und „Forever my Queen“ zwei weitere Uralt Schätzchen in den Mob ballert.

Da bleibt kein Auge trocken und es fällt angenehm auf, wie fit Mainman Boby physisch drauf ist: Alle Posen werden abgefackelt, vom manischen Augen-Aufreißen, sich Victor ans Bein klammern oder gemütlich vor die Marschall Stacks legen. Stimmlich ist das zwar lange nicht alles sauber gesungen aber mit extrem viel Leidenschaft, so das es letztendlich ein Triumphzug auf ganzer Linie wird, den man mit „Last Days Here“, „Be Forwarned“ und dem Alltime Classic „20 Buck Spin“ gebührend beendet. Bleibt abschließend nur zu Hoffen, das uns Bobby und Pentagram in der Form noch lange erhalten bleiben mögen.

  
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